Ok, Ich habe nun ein laufendes Sendmail, das genau das tut, was es soll. Wie bekomme ich nun meine Mails vom Provider auf meinen Rechner? Nichts einfacher als das.
Man benötigt dazu das fetchmail-Paket, daß heute mit jeder vernünftigen Distribution mitgeliefert wird. Nach der Installation des Paketes muß man nur noch eine Datei namens .fetchmailrc in seinem Homeverzeichnis ablegen. Die Datei sieht folgendermaßen aus:
poll mail.provider.de proto pop3 auth password user XXXXXX pass ZZZZZZ fetchall, is YYYYYYY here
Man ersetze nun noch ``XXXXXX''und ``ZZZZZZ'' durch die passenden Einträge, also den Login-Namen auf dem Mailserver und dem Passwort für den Mailserver des Providers. Anstatt den ``YYYYYYY'' trägt man noch seinen lokalen Login-Namen ein. Man kann auch mehrere Pop-Server pollen, indem man einfach mehrere dieser Einträge macht, für jeden Pop-Server seinen eigenen Eintrag.
Als Nächstes sollte man der Datei noch die passenden Rechte verpassen, damit nicht jeder, der Zugriff auf das eigene Homeverzeichnis hat, diese Datei und damit auch das Passwort lesen kann. (Ganz nebenbei startet Fetchmail garnicht, wenn die Datei nicht die passenden Rechte hat) Dies geschieht mit ``chmod 600 .fetchmailrc'' (Siehe hierzu auch man chmod).
Nun kann man mit fetchmail das Holen der Mails
initiieren. Eine bequeme Möglichkeit dies zu Automatisieren ist es,
den Aufruf von fetchmail in /etc/ppp/ip-up
einzutragen, dann wird bei jeder Einwahl automatisch Mails geholt. Da
/etc/ppp/ip-up mit root-Rechten abgearbeitet wird, und daher
nichts vom $HOME
des aufrufenden Users weiß, sollte als
Parameter an Fetchmail auch der Pfad zur .fetchmailrc
mitgegeben werden (siehe man fetchmail), oder aber man legt
die .fetchmailrc für den User root an, in der alle nötigen
Einträge stehen.
Ein oft genutztes Feature von Fetchmail ist die Option ``keep'', die die Mails auf dem POP-Server nicht löscht, was praktisch ist, wenn man von mehreren Rechnern aus seine Mails liest.
Es sei auch noch dringend auf die Lektüre der Man-page von fetchmail verwiesen!